Nicht alle Fraktionen im Winsener Stadtrat sehen die dringende Notwendigkeit, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, damit alle Menschen die Möglichkeit haben, hier leben zu können. Stattdessen werden Angstszenarien verbreitet:

„Dass die FDP weiterhin ein Mehrheitsbeschaffer der CDU bleibt, hat uns nicht überrascht. Aber die inhaltliche Argumentation, mit der sie hier versucht, eine engagierte Bürgermeisterkandidatin zu diffamieren, ist flach und dreist“, so der SPD-Ortsvereins- und Fraktionsvorsitzende Benjamin Qualmann. „Und viel schlimmer – sie zeigt, dass die FDP die Probleme vieler Menschen aufgrund steigender Mieten einfach nicht verstanden hat. Die Argumentation, bezahlbarer Wohnraum ja, aber nicht hier und nicht dort, und alle diese Wohnungen seien riesige Wohnanlagen, ist doch lächerlich und geradezu ein Schlag ins Gesicht vieler Winsener, die große Probleme haben, hier in der Stadt eine Wohnung zu finden. Die SPD wird jedenfalls keinem Neubaugebiet mehr zustimmen, in dem nicht mindestens 25 % bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird.“

Die Nutzung von gefördertem Wohnraum sei heute bereits ganz normal - auch für Menschen mit normalem Einkommen, da der Wohnraumdruck durch steigende Mieten bereits in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei. „Bezahlbarer Wohnraum ist heute auch nicht nur eine soziale Frage, sondern vor allem auch eine des Gemeinwohls. Denn auch Winsen muss mehr denn je homogen wachsen, um auf der einen Seite Fachkräfte wie bspw. aus der Pflege oder dem Handwerk anzuziehen. Auf der anderen Seite aber auch, um die jungen Menschen zu halten“, so Qualmann.

Der SPD komme es allgemein so vor, als ob die Ratsmehrheit, die Winsener Stadtverwaltung und vor allem der Bürgermeister vom Wachstum der Stadt überrascht werden. Denn die Infrastruktur der Stadt habe allgemein nach wie vor großen Nachholbedarf: Kitas & Horte, Ausstattung der Grundschulen, innerstädtischer Verkehr mit öffentlichem Nahverkehr und einem durchgängigen Konzept für Fahrräder und jetzt E-Roller, Wohnungen für zuziehende Arbeitskräfte, aber auch junge Menschen und Familien, ein übergreifendes Konzept zur Digitalisierung - allem voran der Stadtverwaltung für mehr Service und Effizienz. Diese Liste lasse sich locker erweitern.

Qualmann bringt es auf den Punkt: „Wir sollten lieber gemeinsam unsere schlafende Stadt wecken, als uns und die engagierte Kandidatin Susanne Menge immer wieder aus Angst mit platten Argumenten zu behindern."