Die Eingangstreppen- und Rampenanlage zum Amtshaus in Moisburg ist noch immer nicht fertig, aber schon jetzt alles andere als gelungen oder gar der große Wurf!

Es zeigt sich ein unmotiviertes Sammelsurium von extrem ausgetretenen, alten, nicht gereinigten Platten und Stufen, unpassend ergänzten Sandsteinstufen anderer Farbe und Oberflächenstruktur sowie in der Fläche am Gebäudezugang und der Rampe einem viel zu rauen und unebenen Naturstein-Kleinpflaster.

Mit Gestaltung hat das ebenso wenig zu tun, wie mit Inklusionsgerechter Materialauswahl.

Ob der Wiedereinbau der alten und unansehnlichen Schwellenplatte den zulässigen Ebenheitsanforderungen der Din 18202 und denen der Din 18024 für schwellenloses Bauen gerecht wird, sollte spätestens am Ende der Baumaßnahme durch das Bauamt und den Behindertenbeauftragten des Landkreises geprüft und bestätigt werden!

Die Platte weist Unebenheiten bis zu 4 cm auf und liegt nicht annähernd auf dem gleichen Niveau bzw. in gleicher Neigung wie der angrenzende Pflasterbelag. In den Mulden der Platte ist Pfützen- und Eisbildung vorprogrammiert (Bilder 1 – 3).

Die Verwendung andersfarbiger Stufen ist optisch unpassend und nicht nachvollziehbar, wenn in Internet problemlos Angebote für gelbe oder beige-farbige Sandsteinstufen zu finden sind.

Der schlichte Einbau scharfkantiger Stufen ohne Angleichung an den Bestand bei den Rundungen oder den Oberflächen der Setzstufen ist zudem einfalls- bis stillos (Bild 4).

Viele Moisburger*innen weichen bei der Annäherung an den Eingang auf dem Vorplatz auf die Klinkerpflasterstreifen aus, weil es sich dort besser, ebener geht. Dennoch wird auf der Rampe ein einfach geschlagener Naturstein als Kleinpflaster verlegt.

Steigung, hoher Fugenanteil und Rauigkeit des Pflasters erschweren vermutlich die Nutzung der Rampe mit Rollator. Wenn schon Natursteinpflaster, dann bitte mit höherer Ebenheit und großformatigeren Steinen auf Podest und Rampe (Bild 5).

An der Schwelle des Gebäudezugangs senkt sich die Oberfläche ab um zu einem Buckel in der Pflasterfläche anzusteigen. Es ist eine Senke von 3 cm Tiefe auf kurzer Distanz entstanden, in der sich es ebenfalls zu Pfützen- und Eisbildung kommen kann. Auch das Befahren mit Rollator und Rollstuhl wird dadurch nicht gerade komfortabel (Bilder 6-9).

Es wäre vermutlich nutzerfreundlicher und gestalterisch ansprechender gewesen, in einen einheitlichen neuen Sandsteinstufen und -Plattenbelag den alten Abtritt-Rost einzubauen anstatt die ausgetretene Podestplatte „mit Gewalt“ zu integrieren!

Es ist bedauerlich, dass Moisburg noch immer keinen Bauausschuss hat, wie die SPD es seit Jahren fordert, in dem diese Themen angemessen diskutiert worden wären.

So ist unter der Regie des Bürgermeisters in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt und Architekten ein solch vermurkstes Flickwerk zustande gekommen.

Eine teure und verpasste Chance für Moisburg, mit der wir uns nicht zufrieden geben können! Dafür werden wir mit dem Ergebnis zu lange leben müssen.

Zur Not muss hier die Auseinandersetzung mit dem Denkmalschutzamt, den Architekten und den ausführenden Unternehmen gesucht werden.

Andreas Blankenhorn-Reinking
1. Vorsitzender