Mit dem Wort „Integration“ sei er gar nicht so einverstanden, erklärte der SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Castellucci jetzt auf einer Diskussionsveranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema, zu der Svenja Stadler und er nach Buchholz ins Café International eingeladen hatten. Castellucci, Sprecher für Migration und Integration der SPD-Fraktion, betonte: „Ich sehe mich eher als Sprecher für alle, als Sprecher für ein gutes Zusammenleben.“

Integration klinge so sehr nach einem partikularen Anspruch und führe daher nicht selten zu einer skeptischen bis ablehnenden Haltung. „Wenn alle das Gefühl haben, dass es um alle geht, und nicht nur um die oder jene, dann sind wir auf dem richtigen Weg.“

Wilfried Bolte vom Bündnis für Flüchtlinge Buchholz e.V. skizzierte in seinem Beitrag zur Diskussion, was die Flüchtlingsintegrationsarbeit so schwierig mache: fehlender Wohnraum, fehlende Kita-Plätze, ein stockender Familiennachzug sowie die ungewisse Situation von Flüchtlingen in Arbeit und Ausbildung, weil unter anderem Ausländerbehörde und Jobcenter nur sehr schlecht zusammenarbeiten. Die Gäste, darunter viele Ehrenamtliche, bestätigten dies. „Ich denke die Schaffung von sozialem Wohnraum ist das A und O und hier haben wir bundespolitisch die Weichen gestellt. Dass das vor Ort nicht von heute auf morgen sichtbar werde, sei verständlich“, sagte Castellucci.

Ihm, so der Abgeordnete aus dem Rhein-Neckar-Kreis, würde viel daran liegen, wenn ein Bundesprogramm für Orte der Begegnungen geschaffen werden könnte, um Integration natürlicher und greifbarer zu gestalten – sozusagen weg von Begriffen wie „Flüchtlingstreff“, der mehr oder weniger wiederum andere auszuschließen scheint. Svenja Stadler nahm die Idee des Bundesprogramms gerne auf, als Haushälterin kann sie eventuell etwas dahingehend bewirken. „Lars Castellucci und ich sind uns in vielen Ansichten sehr ähnlich“, sagte Stadler. „Deshalb freue ich mich, dass er zum Thema ‚Gut zusammen leben‘ in meinen Wahlkreis gekommen ist und seine Position erläutert hat.“